Gnade und Wahrheit

Do., 15.08.2019 • 17:14 | Stefan Kiene

„… Gott sende seine Güte und Wahrheit“

Psalmen 57,4

„Lass Güte und Treue ihn behüten“

Psalmen 61,8

„Dass Güte und Treue einander begegnen …“

Psalmen 85,11

„Denn deine Güte reicht so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen.“

Psalmen 57,11

Im Hebräischen steht in diesen Versen immer das Begriffspaar Chäsed und Ämat. Chäsed kann man mit Gnade, Güte oder Liebe übersetzen.

Ämät kann man mit Wahrheit oder Treue übersetzen.

In den Psalmen taucht diese Kombination immer wieder auf. Gott wird hier immer mit Gnade und Wahrheit in Verbindung gebracht. Gott ist sowohl liebevoll, gütig und gnädig, als auch wahrhaftig und treu. Er ist die Liebe und die Wahrheit. Er liebt uns – ohne schwächlich oder korrupt zu werden. Seine Liebe ist nicht parteiisch oder käuflich. Seine Liebe ist wahrhaftig, sie ist echt. Und Gottes Wahrheit ist nie lieblos, nie unbarmherzig und kaltherzig. Er ist treu in seiner Liebe. Dieser Güte kann sich das Volk anvertrauen, denn sie ist echt. Und dieser Wahrhaftigkeit kann man ins Auge schauen, denn sie ist liebevoll.

In Jesus wird offensichtlich, wie diese beiden Dinge zusammengehören, dort sehen wir, wie sie „einander begegnen“. So heißt es in Johannes 1v14 „Und das Wort ward Fleisch…und wir sahen seine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“ In Jesus verbinden sich Gnade und Wahrheit. Jesus ist die Gnade, die Liebe die unverfälscht und wahrhaftig ist und er ist die Wahrheit, die liebevoll und gnädig ist. Jesus schafft es als einziger die Wahrheit in Liebe zu sagen. Er findet nicht nur die Balance zwischen diesen beiden Eigenschaften, sondern lebt die vollkommene Verbindung von Gnade und Wahrheit. Er ist die Personifizierte Gnade und Wahrheit.

Immer wenn wir also im Alten Testament von Gnade und Wahrheit lesen finden wir schon die Hinweise auf Jesus. Jesus reicht so weit der Himmel reicht. Er behütet uns Menschen. Er ist Chäsad und Ämät.