Wem gehört's?

Mi., 29.01.2020 • 19:20 | Stefan Kiene

1.Mose 31,1 – Die Söhne Labans:
Jakob hat alles Gut unseres Vaters an sich gebracht, und nur von unseres Vaters Gut hat er solchen Reichtum zuwege gebracht.“

1.Mose 31,9 – Jakob:
„So hat Gott die Güter eures Vaters ihm entwunden und mir gegeben.“

1.Mose 31,16 – Die Töchter Labens und Frauen Jakobs
„Fürwahr, der ganze Reichtum, den Gott unserem Vater entzogen hat, gehört uns und unseren Kindern. Alles nun, was Gott dir gesagt hat, das tu!“

1. Mose 31v1,9 und 16

Wem gehört der ganze Reichtum?


Jakob flüchtet vor seinem Schwiegervater Laban und dessen Söhnen, seinen Schwägern. Er nimmt seine Frauen und Kinder und das ganze Vieh, was ihm zusteht und macht sich auf die Reise. Als die Söhne Labans, dass mitbekommen, sind sie entsetzt und wollen Jakob seiner Habe berauben, denn sie sind der Meinung, dass dieser Reichtum eigentlich ihnen gehört.

Die Söhne Labans sind sich sicher, dass Jakobs Reichtum auf dem Besitz ihres Vaters Labans beruht. Daher gehört auch Jakobs Herde eigentlich ihnen. Die Töchter Labans wiederum sehen auch, dass der Grundstock von Jakobs Herden auf dem Reichtum ihres Vaters beruht, dass Gott den Reichtum ihm aber abgenommen hat und nun ihnen zusteht. In ihren Augen gehören ihnen die Herden rechtmäßig. Jakob sieht es ähnlich und weiß, dass Gott seinem Schwiegervater Laban die Güter entwunden und ihm zugefügt hat. Bei den Söhnen Labans scheint Gott keine Rolle zu spielen. Für die Töchter Labans ist klar, dass es ihr rechtmäßiger Besitz ist. Und bei Jakobs Antwort wird klar, dass ihm sehr wohl bewusst ist, wem er seinen Besitz zu verdanken hat: dem Wirken Gottes.

Wie oft streiten wir über Güter, Geld und Gaben. Wir denken, dass wir es uns selbst verdient haben und dass unser Geld und Besitz uns gehört. Wir meinen, ein Recht darauf zu haben. Wir sollten aber von Jakob lernen, dass Gott der Geber aller Gaben ist. Güter kommen und gehen, aber der Geber bleibt. Es liegt nicht an unserem Verdienst oder unserer Anstrengung, sondern an Gottes Gnade. Es geht nicht um unser Recht, sondern um Gottes Beistand.

 

 

„Was hast du, das du nicht empfangen hast?
Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich dann, als hättest du es nicht empfangen?“

1. Korinther 4,7